Region Seefeld – Tirols Hochplateau
Die nordische Geschichte der Region
Seefelds nordische Erfolgsgeschichte
Bereits drei Mal brannte das Olympische Feuer in der Region Seefeld, die Austragungsort der nordischen Disziplinen bei den Olympischen Winterspielen 1964, 1976 und den Olympischen Jugend-Winterspielen 2012 war. Zudem fand hier 1949 eine sporthistorische Premiere statt: die ersten Winter Deaflympics – die Winterspiele für gehörlose Athlet:innen, wodurch eine bis heute bestehende internationale Sporttradition begründet wurde. Auch als Gastgeber für nordische Weltmeisterschaften hat Seefeld Geschichte geschrieben: Die Nordische Ski-WM 1985 und 2019 festigten den Ruf der Region als eine der führenden Destinationen für den nordischen Wintersport.
1949: Die ersten Winter Deaflympics in Seefeld
Die ersten Winter Deaflympics fanden vom 26. bis 30. Januar 1949 in Seefeld in Tirol statt und markierten den Beginn der Winterspiele für gehörlose Athlet:innen. Damals nahmen 33 Sportler aus fünf Ländern teil.
1964: Die Olympischen Winterspiele und die Anfänge des Langlaufs für alle
Im Zuge der Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck erhielt auch Seefeld bedeutende infrastrukturelle Verbesserungen: Der Bahnhof wurde modernisiert, und die große Nord-Süd-Ortsumfahrung am östlichen Ortsrand entstand. In dieser Zeit war Langlaufen noch ausschließlich eine Wettkampfsportart – verbunden mit hartem Training und extremer Ausdauer. Internationale Teams nutzten Seefeld als Trainingsort, und erste Versuche wurden unternommen, Übungsloipen für optimale Bedingungen anzulegen. Zunächst erfolgte die Präparierung mit Traktoren und Bauhofmitarbeitern auf Skiern, später kam sogar ein aus Kanada importierter Ski-Doo zum Einsatz. So wurde in Seefeld die erste Bewegung geboren, die Langlaufen als Freizeitaktivität etablierte – damals unter dem Namen „Skiwandern“. Damit setzte die Region einen entscheidenden Impuls, um den Langlaufsport aus der Wettkampfnische in eine breite, erlebnisorientierte Nutzung zu überführen.
1976: Seefeld setzt neue Maßstäbe
Für die Olympischen Winterspiele 1976 wurden in Seefeld nachhaltige Projekte in Angriff genommen. Eine der bedeutendsten Entwicklungen war die Errichtung der Fußgängerzone, die durch den Bau der Olympiastraße (Ortsumfahrung Nord) und des Gschwandtkopftunnels (Ortsumfahrung Süd) ermöglicht wurde. Diese zählt heute zu den ältesten Fußgängerzonen Tirols. Zudem wurde das Rathaus erbaut, das von nun an auch das Informationsbüro des Tourismusverbandes beherbergte.
Sportlich gesehen brachte 1976 eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur für den nordischen Skisport: Das Loipennetz wurde massiv ausgebaut, und mit dem Sport- und Kongresszentrum (SKZ) entstanden erstmals ein Schwimmbad und eine Sauna auf dem Hochplateau. Während der Olympischen Winterspiele diente das Gebäude als Pressezentrum. Mit diesen Entwicklungen wurde endgültig jener Funke entfacht, der Seefeld zur führenden Region des nordischen Sports machte.
1985: Die FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaften
Ein weiteres Meilensteinjahr für Seefeld war 1985 mit der Austragung der FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaften. Erstmals meldeten sich Betriebe mit professionellen Maschinen zur Loipenpräparierung, wodurch zwei perfekt präparierte Spuren geschaffen wurden – eine Neuerung, die schnellere Überholmanöver im Wettkampf erleichterte. Die WM-Halle wurde als Pressezentrum genutzt, und am Wildsee entstand ein monumentales Denkmal: Der „Dreizack“ symbolisiert die zwei Olympischen Spiele und die Weltmeisterschaft.
2010: Ausbau zur internationalen Trainingsdestination
Im Sommer 2010 wurde Seefeld weiter für die Zukunft des nordischen Sports gerüstet. Eine moderne Biathlon- und Skisprunganlage sowie eine neue Rollerstrecke für Sommertraining wurden errichtet. Die Biathlonanlage wurde auf den neuesten Stand der Technik gebracht, um perfekte Trainings- und Wettkampfbedingungen zu bieten.
2019: Zweite FIS Nordische Ski-Weltmeisterschaften
Mit der Erfahrung und dem Know-how des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), der herausragenden Infrastruktur, prämierten Loipen und nachhaltigen Sportkompetenz beeindruckte die Region erneut – und erhielt 2014 in Barcelona zum zweiten Mal den Zuschlag für die Austragung der FIS Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2019.
Die FIS Nordische Ski-WM 2019 in Seefeld war mit 12 Wettkampftagen, 22 Medaillenentscheidungen und 204.400 Besucher:innen ein sportliches Großereignis. Um optimale Bedingungen zu schaffen, wurden umfangreiche Modernisierungen durchgeführt. Unter anderem wurde das Loipennetz nachhaltig optimiert, der Beschneiungsteich am Gschwandtkopf errichtet und die nordische Beschneiungsanlage verbessert, der WM-Turm in der Seefeld Sports Arena gebaut und der Bahnhof Seefeld unter Wahrung seines Denkmalschutzes modernisiert, barrierefrei ausgebaut und mit einem autofreien Vorplatz versehen. Zudem wurden Teile der WM-Halle saniert und erweitert, um als Pressezentrum und Mehrzweckhalle genutzt zu werden. Diese Maßnahmen trugen dazu bei, die WM 2019 zu einem unvergesslichen Erlebnis für Athlet:innen und Gäste zu machen.
2027: Die Deaflympics kehren nach Seefeld zurück
Im Januar 2027 ist die Region Seefeld gemeinsam mit Innsbruck stolzer Gastgeber der 21. Winter Deaflympics. Nach über sieben Jahrzehnten kehren die Winterspiele der Gehörlosen an einen ihrer Ursprungsorte zurück.
Region Seefeld heute: Weltklasse Langlaufen in den Alpen
Seit 2004 wird jährlich der „Nordic Combined Triple“ Weltcup in Seefeld veranstaltet – ein Highlight für Athlet:innen und Zuschauer:innen. Ein weiteres sportliches Top-Event ist der Ganghoferlauf Leutasch, Teil der renommierten Euroloppet-Marathonserie.
Heute bietet die Region Seefeld mit 245 Kilometern bestens präparierter Loipen ideale Bedingungen für den nordischen Skisport. Schlittenlanglauf, eine Nachtloipe und Biathlon-Schnupperkurse ergänzen das vielfältige nordische Angebot.