Themenwege in der Region Seefeld

2006 vom Imkerverein Seefeld errichtet, war der Lehrweg ähnlich wie der Nützlingslehrpfad in Auland in die Jahre gekommen. 2022 entschieden sich der TVB und die Gemeinde Reith zu einer Erneuerung und Zusammenlegung der beiden Wege und steckten zwei Jahre intensive Arbeit in das Projekt. Denn die Anforderungen waren vielfältig.

Zunächst sollte der objektive Lehrcharakter, der von heimischen und regionalen Bildungseinrichtungen, vom Kindergarten bis zur Mittelschule, gern genutzt wird, erhalten bleiben. Auch deswegen schloss man kommerzielle Partnerschaften aus und arbeitete vor allem mit Vereinen, dem Naturpark Karwendel und der Universität Innsbruck zusammen.

Die Lage des Weges an der Grenze zwischen Naturpark und Hauptverkehrsachse von Bahn und Bundesstraße gab die Vorlage für die Erzählweise des Weges: Alles beginnt mit der Begegnung von Mensch und Tier geht über deren Symbiose und die Domestizierung der Wildtiere hin zu unserer heutigen Hauptaufgabe, dem Schutz der Natur und ihrer Bewohner, um so letztlich unsere eigene Zukunft zu sichern. Vor allem den Bienen kommt hier eine tragende Rolle zu, die eindrucksvoll zeigt, welch‘ große, globale Auswirkungen kleinste Lebewesen und die Veränderung ihrer Lebensräume durch den Menschen haben können.

Obwohl in der Begegnungszone von Natur und Siedlungsbereich, verläuft der Weg doch großteils auf Natur- und Wasserschutzgebiet. Das hatte einen großen Einfluss auf seine Gestaltung: Die neu gestalteten Tafeln aus Lärchenholz konnten so nicht vor Ort in Betonfundamente gegossen werden, sondern wurden mit Schraubhülsen verstärkt direkt im Boden versenkt. Zuvor wurden sie intern in den TVB-Bauhöfen gefertigt und mit langlebigen, direkt bedruckten Aludibond-Tafeln versehen. Ihre Form ähnelt den Waben in einem Bienenstock. Ihre eher niedrige Höhe berücksichtigt die Zielgruppe der Kinder, die auf den Tafeln nicht nur lehrreiche Informationen finden, sondern auch Spiele und Anregungen für Zuhause entdecken können.

Der oben bereits erwähnte Lehrcharakter des Weges zeigt sich in der aufwendigen inhaltlichen Gestaltung des Weges, die auf intensiver Recherche und Zusammenarbeit mit zahlreichen Fachleuten basiert. In Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Seefeld erwarb der TVB als Rahmen einen etablierten Bienenlehrpfad aus Franking (Oberösterreich), der an die Gegebenheiten am Hochplateau angepasst wurde. Die Gemeinde Reith unterstützte mit Bürgermeister Dominik Hiltpolt und Waldaufseher Rudi Saurwein die Gestaltung am Weg mit unter anderem der Errichtung von wichtigen Totholzplätzen. Sabine Slatky-Meraner und ihre Kolleg:innen vom Botanischen Garten der Universität Innsbruck lieferten die Informationen zu den lokal verbreiteten Wildbienen. Besonders schön dabei, Mitarbeiter des Naturparks Karwendel machten neue Arten ausfindig, die daraufhin von den Expert:innen der Universität beschrieben und neu verortet wurden. Nicht zuletzt gaben auch die Naturfotograf:innen Elisabeth und Rudolf Hofer (focusnatura.at) ihr Wissen weiter und lieferten die farbenprächtige Detailaufnahmen von Flora und Fauna auf den Info-Tafeln. Auch der Bundnaturschutz sowie Natur im Garten standen mit ihrem Expertenwissen mit Rat und Tat zur Seite.

Die Kosten dieses groß angelegten Projekts beliefen sich auf rund € 20.000, davon übernahm der TVB Seefeld € 18.000. Weitere Unterstützung kam von der Gemeinde Reith und privaten Sponsoren.

In den vergangene Sommerwochen wurde der Lehrpfad schon von vielen Gästen und von heimischen Kindergruppen während ihrer Sommerbetreuung besucht. Mehr Infos zum Bienenlehrpfad gibt es unter: www.seefeld.com/de/bienenlehrpfad.html. Hier sind alle Stationen nochmals im Detail zu finden sowie weiterführende e-booklets hinterlegt. Führungen werden über den Imkerverein angeboten.