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Tafel 9 - Bienentanz

Bienen kommunizieren nicht nur über ihre Antennen – am liebsten tanzen sie! Dabei unterscheidet man zwei verschiedene Tänze: Den Rundtanz (auch „Sterzeltanz“) – wenn trachtreiche Blüten gleich in der Nähe sind. Dabei markiert die Biene mit der Sterzeldrüse auch eine deutliche Duftnote für ihre Schwestern. Bienen haben übrigens sehr sensible Sinneshaare und einen sehr feinen Geschmacks- bzw. Geruchssinn! Und dann gibt es noch den sogenannten Schwänzeltanz – für genauere Wegbeschreibungen etwas weiter weg. Wie sich diese beiden „Tanzschritte“ unterscheiden, haben wir hier in zwei Grafiken für dich nachgezeichnet. Die tanzende Bienensprache erforschte übrigens der österreichische Professor Karl von Frisch und erhielt dafür 1973 sogar den Nobelpreis!

BIENENTANZ

BIENENTANZ

„Sterzeln“

Mit erhobenem Hintern und kräftigem Flügelschlag setzen die Bienen ihre Duftstoffe frei.

BIENENTANZ

BIENENTANZ

„Schwänzeln“

Bienen unterhalten sich tanzend.

Bienen als Schlüssel zum Überleben

Lebensmittel ohne Insekten

Ohne Bienen oder Insekten müsste der Mensch aufetwa ein Drittel seiner Nahrungsmittel verzichten, da diese nicht mehr bestäubt werden würden und ganze Nahrungsketten einfach abreißen könnten! Wenn zum Beispiel die vielen Alpenkräuter und -pflanzen am Hochplateau verschwinden, verändert sich infolge auch die Qualität der Kuhmilch. Schon heute müssen in manchen Gegenden der Welt gewisse Nutzpflanzen sogar von Menschenhand bestäubt werden, um die Ernte zu sichern. Da kümmern wir uns doch lieber gleich ganz besonders gut um unsere vielfältigen Bienen, meinst du nicht?

Von Honig bis Gelée Royale

Bienenprodukte

Die bekanntesten Produkte der Honigbiene sind Honig, Wachs und Perga (von den Bienen verarbeitete Blütenpollen). Die Biene produziert aber noch Propolis, Bienengift und Gelée Royale (Futtersaft). Produkte, die auch wir Menschen vielseitig nutzen können.

Das Bienenwachs dient als Baumaterial für Waben im Bienenstock und wird vom Menschen gerne für Kerzen verwendet.

Propolis, auch Kittharz genannt, stammt von harzigen Rinden/Baumknospen und dient im Bienenbau als Dichtmittel sowie zur Abwehr von Pilzen und Bakterien. Für Menschen ist Propolis z. B. ein geschätztes Bienenprodukt bei Erkältungen.

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Als Perga oder „Bienenbrot“ bezeichnet man mit Bienenspeichel fermentierte Pollenkörner – so machen die Bienen ihr Futter haltbar.

Auch „rohe“ Blütenpollen sind mit den Vitaminen C, D, E, K und B12 sowie dem Provitamin A ein wertvolles Nahrungsmittel für Bienen und Menschen.

Bienengift ist medizinisch sehr wertvoll: Es regt die körpereigene Cortisonbildung an und hilft bei rheumatischen Erkrankungen, Arthritis, Multiple Sklerose, Gürtelrose und mehr.

Als Gelée Royale bezeichnet man den edlen Futtersaft der Königin (bzw. Weisel).

Aus Nektar und Honigtau wird Honig produziert und in den Waben eingelagert

Honig als Medizin: Bienenhonig enthält natürliche Inhibine, das sind bakterienhemmende Substanzen mit antibiotischer Wirkung. Honig hat also eine heilende Wirkung für uns Menschen – und wird mit frisch geschnittenen Zwiebeln über Nacht zu einem richtig guten Hustenund Erkältungssaft! Honig auf der Haut spendet nach der Sauna oder einem Sonnenbad wichtige Feuchtigkeit und hilft bei der Wundheilung.

DIE EDLE

DIE EDLE

Mücken-Händelwurz

– Gymnadenia conopsea –

  • Merkmale: zählt zur Gattung der Orchideen, duftende, rosafarbene Blüten an einem bis zu 50 cm hohen Blütenstand, jede Blüte mit langem Sporn, Kapselfrüchte enthalten nach der Blüte tausende winziger Samen (Gewicht eines Samens nur etwa 0,008 mg)
  • Lebensraum: in lichten Wäldern, auf Moorwiesen und im Kalkmagerrasen, von der Ebene bis ins Gebirge
  • Beobachtungstipp: Schmetterlinge als Bestäuber (z. B. Taubenschwänzchen, Kleine Weinschwärmer, Messingeule), Nektar durch langen Rüssel im Sporn der Blüte zugänglich
  • Blütezeit: Juni bis Juli
DIE BAUCHSAMMLERIN

DIE BAUCHSAMMLERIN

Distel-Mauerbiene

– Osmia leaiana –

  • Merkmale: schwarzer Körper, Gesicht hell behaart, Männchen bis zu 10 mm groß, schimmern blau metallisch, Weibchen ein klein wenig größer, tragen eine „Bauchbürste“ – haariger Bauch zum Pollen sammeln (Bauchsammlerin)
  • Lebensraum: in der Nähe von Waldrändern, Streuobstwiesen, brachliegenden Flächen und Parks
  • Lebensweise: Sie lebt solitär, also allein. Nester sind in Hohlräumen im Totholz, dort vor allem in Käferfraßgängen, in Schilfhalmen und Löchern in Steinen. Die Befüllung einer solchen Brutzelle mit Pollen dauert einen Tag. Sammlung und Transport der Pollen erfolgt mit der Bauchbürste.
  • Beobachtungstipp: spezialisiert auf sogenannte „Korbblütler“ (Wegwarte, Habichtskraut, Kletten, Kornblume, Flockenblumen)
  • Beobachtungszeit: Mai bis September
DIE DOPPELGÄNGERIN

DIE DOPPELGÄNGERIN

Mistbiene

– Eristalis tenax –

  • Merkmale: 14 bis 16 mm große Schwebfliege, Optik der Honigbiene zum Verwechseln ähnlich, Körperfärbung dunkelbraun, zwei gelbrote Flecken seitlich am Hinterleib, verglichen zur Honigbiene jedoch nur ein Flügelpaar, keine Pollenkörbchen und kein Stachel
  • Lebensraum: in fast allen Lebensräumen, z. B. Wiesen, Waldrändern, Gärten
  • Lebensweise: Die Eiablage erfolgt in nährstoffreichen Wasseransammlungen wie Jauchegruben, am Rand von Misthäufen und in Brennnesseljauchen. Die Larven werden bis zu 2 cm groß und Bakterien sowie Pflanzenreste dienen als Nahrungsquellen. Die Verpuppung erfolgt an einem geschützten Ort in der Nähe, dafür verlassen sie das Wasser.
  • Beobachtungstipp: auf Dolden- und Korbblütlern, geringer Fluchtreflex
  • Beobachtungszeit: März bis Oktober, an warmen Tagen auch im Winter

Mistbienen sind für viele Tiergruppen wie Vögel eine wichtige Nahrungsgrundlage.

Flüsterwald: Im Einklang mit der Natur!

Such dir ein stilles „Platzl“ hier am Wegrand, setz‘ dich auf einen Stein, lehn‘ dich an einen Baum oder leg‘ dich auf den Boden. Schließe dort einige Minuten die Augen und sei ganz still: Welche Geräusche kannst du erkennen? Natur, Tiere und Menschen – wem gehört der Lebensraum hier?

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