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WINTER
Tessa Mellinger

von Tessa Mellinger

12. Januar 2020

WINTER

Weitwandern im Schnee: Willkommen am White Carpet!

Wenn die Schuhe bei jedem Schritt leise über den Schnee knirschen, der Atem weiß-glitzernd in der Luft hängt, sich die Bäume sanft unter der Last des Schnees biegen und du die stärkende Einkehr auf der Alm schon förmlich riechen kannst – dann erlebst du einen ganz besonderen Winterzauber. All das und mehr gibt es beim Winterweitwandern im Schnee: In vier Tagen führen euch die Weitwanderwege durch die verschneite Landschaft. Was du dafür brauchst und unterwegs erleben wirst, erfährst du, wenn du weiterliest.

Winterzauber von seiner schönsten Seite: Winterweitwandern

Tagelang fernab in den Bergen unterwegs sein, der Natur am nächsten kommen, sich dabei auf das Wesentliche besinnen, ein wahres Bergabenteuer erleben und bei all dem über sich selbst hinauswachsen – um das und noch so vieles mehr geht es beim Weitwandern. Jeder, der schon einmal über mehrere Tage bei (fast) jedem Wetter von Hütte zu Hütte gewandert ist, weiß, dass das ein ganz besonders prägendes Erlebnis ist. Eines, das berührt, Spuren hinterlässt und Sucht-Faktor hat. Daher gibt es Weitwandern nun auch in der kalten Jahreszeit: In unserer Region gibt es seit letztem Winter den ersten Winterweitwanderweg Tirols. Auf der 4-tägigen Winterweitwanderung wandert ihr durch die wunderschöne verschneite Landschaft von Unterkunft zu Unterkunft und sogar bis auf die Wettersteinhütte. Schneeschuhe braucht ihr dabei übrigens nicht, denn die Wanderwege sind bestens geräumt. Alles, was ihr braucht, ist ausreichend Kondition.

Das Highlight: Eine Nacht auf dem Berg

54 Kilometer und 1300 Höhenmeter gilt es bei der Winterweitwanderung insgesamt zu bewältigen. In vier Tagen führen euch die Etappen zu den schönsten Fleckchen der Region und hoch hinauf in die Berge. Die erste Etappe startet in Leutasch im Ortsteil Burggraben und führt auf 14 Kilometern und 145 Höhenmetern nach Weidach. Wer noch nicht genug hat, kann die erste Etappe noch etwas ausweiten und auf den aussichtsreichen Katzenkopf wandern. Am zweiten Tag startet man in der Früh von Weidach und wandert über das Wildmoos und den fotogenen Lottensee weiter zum Möserer See. In Mösern kann sich nach 16 Kilometern und 400 Höhenmetern erholt werden.

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Etappe 3 hält ein ganz besonderes Highlight bereit: die Nacht auf der Wettersteinhütte auf 1717 m. Hier erwarten euch die herzlichen Wirte Beate und Hans mit köstlichem Kaiserschmarren und atemberaubenden Ausblicken über die Berge. Mit 14 Kilometern und 720 Höhenmetern ist diese Etappe die wohl anstrengendste von allen. Am nächsten Morgen lässt man die Wettersteinhütte hinter sich und wandert in der letzten Etappe auf 9,5 Kilometern wieder zurück in den Ortsteil Weidach, wo man müde, glücklich und mit vielen gesammelten Erlebnissen und Eindrücken stolz auf die vergangenen vier Tage zurück blicken kann.

Wettersteinhuette im Winter - Leutasch

Wettersteinhütte im Winter - Leutasch

Weniger ist mehr: Gepäcktransport inklusive

Ein ganz besonderer Vorteil ist der Gepäcktransport. Dabei könnt ihr morgens euer schweres Gepäck aufgeben und mit leichtem Tagesgepäck auf die Wanderung starten. Bei der Ankunft in der nächsten Unterkunft wartet das Gepäck dort schon wieder auf euch. Noch ein Vorteil: Schneeschuhe werden während der Winterweitwanderung nicht gebraucht, da die Wanderwege täglich geräumt werden. Außerdem liegen auf allen Etappen mehrere Almen und Hütten, die euch zu einer stärkenden Einkehr einladen.

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Die Fakten auf einen Blick

Zeit: Zwischen Anfang Januar und Mitte März kann jeweils zu Wochenbeginn von Montag bis Donnerstag die mehrtägige Wanderung gebucht werden

Etappen & Nächtigungen: 4 Tagesetappen und 3 Nächtigungen

Gepäcktransport: Besonderer Service ist der Gepäcktransport, der inkludiert ist. So lassen sich die Etappen mit leichtem Gepäck genießen

Besonderes Highlight: Übernachtung auf der Wettersteinhütte

Bei der Winterweitwanderung braucht man keine Schneeschuhe. Spikes („Schneeketten für die Schuhe“) sind allerdings empfehlenswert, da man damit nicht ins Rutschen kommt. Die Spikes sind in nur einem Handgriff an den Schuhen angebracht und leicht im Rucksack verstaubar, wenn ihr sie nicht benötigt. In unseren Sportgeschäften in Leutasch (Sport Norz und Sport Wedl) könnt ihr euch die Spikes ausleihen. Auch Wanderstöcke erleichtern das gehen, ganz besonders mit dem Rucksack. Eine detaillierte Packliste mit allem, was ihr so benötigt, findet ihr hier.

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Winterweitwandern mit Gerlinde Kaltenbrunner

Gerlinde Kaltenbrunner ist eine der besten Alpinistinnen und Höhenbergsteigerinnen der Welt. Als erste Frau überhaupt schaffte sie es, alle 14 Achttausender ohne künstlichen Sauerstoff zu besteigen. Was bringt eine solche Frau und Extremsportlerin dazu, winterweitwandern zu gehen? Mitte Dezember 2019 war sie in der Region Seefeld, um den Winterweitwanderweg auszuprobieren – und war begeistert:

„Es ist einfach toll, durch die wunderschöne Landschaft um Seefeld zu wandern und ganz bei sich zu sein.“

Gerlinde Kaltenbrunner

Gerlinde Kaltenbrunner

Das sagt Gerlinde nach der zweiten Etappe des Winterweitwanderwegs. „Das Sommerweitwandern wird ja immer beliebter und ich bin sicher, dass das auch im Winter noch viel mehr kommen wird. Alles, was man dafür braucht, sind die eigenen Füße, ein paar Grödel und Wanderstöcke, schon kann es losgehen.“ Grödel – so nennt die sympathische Oberösterreicherin die Spikes für die Schuhe. Die sie als Profibergsteigerin sicher nicht braucht, aber doch gerne im Tagesrucksack zur Sicherheit dabei hatte. „Auch wenn ich das Extreme liebe und gerne bei meinen Touren auf jeglichen Komfort verzichte, mache ich genauso gerne sanfte Touren. In der Stille der Natur den eigenen Gedanken zu lauschen und ganz bei sich zu sein, ist etwas sehr wertvolles für mich.“
Zu schätzen weiß die Komperdell-Sportlerin Gerlinde auch die vielen Almen und Hütten auf den Etappen. „Überall auf den Etappen hat man tolle Einkehrmöglichkeiten!“ Ein Komfort, den sie bei ihren extremen Expeditionen so natürlich nicht hat und sich hier über eine warme Stärkung mittags freut. Abschließend sagt Gerlinde, die übrigens die Loipen in der Leutasch auch gerne für ihr Training und Vorbereitungen nutzt:

„Es ist wirklich schön, dass das Winterweitwandern viele Menschen im Winter der Natur am nächsten bringt und begeistert!“

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Alle Infos zu den Etappen des Winterweitwanderwegs, die Zeiten und die Buchung findest du hier.

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