von Tessa Mellinger
27. Februar 2019
WINTER
Ein Blick hinter die Kulissen der WM: Einsatzzentrale der Polizeidirektion
Sie sind die Männer und Frauen, die hinter den Kulissen für einen sicheren und reibungslosen Ablauf der WM sorgen: Bis zu 400 Beamte sind im täglichen Einsatz bei der WM. Wir durften einen exklusiven Blick in die „heiligen Hallen“ der Einsatzzentrale werfen und mehr über die Arbeit der Polizei erfahren.
Wir sind zu Besuch in der Einsatzzentrale in Reith bei Seefeld. Einsatzkommandant Gerhard Niederwieser gibt uns einen Einblick in ihre tägliche WM-Arbeit. „Bis jetzt sind wir vollkommen zufrieden mit dem Ablauf der Weltmeisterschaften in Seefeld!“, verrät er. Zwischen 200 und 400 Beamte sind im täglichen Einsatz, 24 Stunden und 7 Tage die Woche.
Ihr Einsatzbereich ist dabei sehr breit gefächert. „Unsere Arbeit erstreckt sich vom großräumigen Verkehrsdienst und Verkehrsdienst und -informationen bis hin zu allem weiteren am Veranstaltungsort. Wir führen die Besucherströme, auch bei der Stadionbefüllung und -entleerung. Täglich sind insgesamt circa 25.000 Besucher mit Innsbruck Stadt und Seefeld unterwegs, mit den Tagesevents und am Abend. Da müssen wir schauen, dass es nicht zu Engstellen und Personenschäden kommt. Hier arbeiten wir eng mit dem privaten Sicherheitsdienst des Veranstalters zusammen, die Zusammenarbeit funktioniert ausgezeichnet. Außerdem müssen die Veranstaltungsstätten regelmäßig durchsucht werden auf sprengstoffverdächtige Gegenstände, Gefahrenstoffe und so weiter, damit rechtzeitig die Veranstaltung freigegeben werden kann. Ein weiterer Bereich ist der krimimalpolizeiliche Bereich: VIPs, prominenten Personen und Königshäusern wie dem schwedischen und norwegischen muss Personenschutz gegeben werden.“. Doch WM hin oder her: „Der normale Betrieb läuft natürlich auch nebenher. Es ist wichtig, dass auch alle anderen Bereiche wie immer reibungslos funktionieren, nicht zuletzt der normale Berufs- und Pendlerverkehr, der täglich abzuwickeln ist.
Die größte Herausforderung: Das Wetter
Eigentlich hätte das WM-Wetter kaum perfekter sein können: Die meiste Zeit strahlend blauer Himmel und laue Temperaturen. Für die Fans ein Segen – für die Polizei eher weniger. „Das Wetter war fast zu gut, es war nämlich zu warm für die Parkplätze“, verrät Josef Schreier, behördlicher Einsatzleiter und stellvertretender Bezirkshauptmann. Die zuvor eingerichteten Parkplätze wurden nämlich vom tauenden Schnee überschwemmt, sodass sie schließlich nicht mehr nutzbar waren. „Es war die größte Herausforderung, Ersatzparkplätze zu schaffen.“ Doch auch diese Challenge wurde gut gemeistert: Schnell wurde ein Ausweichparkplatz gefunden. „Wir sind guter Dinge, dass die Parkplätze ausreichen, die wir derzeit haben.“, sagt Schreier.
„Die Fans sind sehr ideenreich!“
„Hat es denn schon viele Zwischenfälle bei unserer WM in Seefeld gegeben?“, fragen wir neugierig. Das Gegenteil ist der Fall – es ist eine friedliche und stimmungsvolle WM. „Ein paar Betrunkene hat es gegeben“, verrät Josef Schreier. Hannes Niederwieser fügt an: „Und ein paar Vermisste gab es, die alle wieder gefunden worden sind.“.Auch Hannes Mader, Kommandant in Seefeld, sagt: „Wir sind für die Größe der Veranstaltung sehr zufrieden! Wir waren gut vorbereitet und es läuft alles geregelt.“ Die Männer loben die Fans sogar, ganz besonders die aus dem hohen Norden: „Alle, die die Veranstaltung im Fernsehen und Co. schon verfolgt haben, haben gesehen, dass es sehr originelle Fans sind, die sehr ideenreich sind – auch mit ihren Kostümen!“, freut sich Niederwieser.
„Es sind sehr friedliche und umgängliche Leute, die Stimmung ist toll und sie sind auch sehr geduldig. Es sind durch die Bank nette Leute, die sich auch nach den Wettkämpfen noch in der Nordic Mile vergnügen und zu später Stunde nach Hause finden.“ So ist die Stimmung bei der Polizei entspannt: „Es gibt viele freundliche Begegnungen mit den Leuten! Wir haben täglich circa 15.000 Amtshandlungen, wo wir jemandem helfen, den Verkehr lotsen und so weiter.“, so Niederwieser. „Aber es gibt natürlich auch die polizeiliche Aufgabe, jemanden zu strafen, wenn es mal sein muss. Die Ordnung muss aufrecht erhalten werden.“
Lob für das Verkehrskonzept
Im Vorhinein wurde ein Verkehrskonzept entwickelt, das die Straßen rund um Seefeld möglichst gut entlasten sollte. Fans mit gültigen Tickets können an den Veranstaltungstagen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gratis anreisen, Parkplätze mit Shuttle zu den Wettkampfstätten wurden eingerichtet. Wieder gibt es Lob der Polizei: „Wir müssen der Bevölkerung danken, dass sie die Verkehrsregelungsmaßnahmen so annehmen, wie wir sie behördlicherseits angeregt und angeordnet haben.“, sagt Mader .Auch Niederwieser freut sich: „ Das Verkehrsverhalten ist beeindruckend, viele Leute reisen mit den Öffis an und die Shuttle-Systeme funktionieren bestens“. Mader erzählt weiter: „Wir haben ganz wenige Beschwerden.“ Im Gegenteil: „Das Feedback aller Seiten über die Veranstaltung und den behördlichen Einsatz ist sehr positiv.“
Volle Stadien & Stimmung pur
In den nächsten WM-Tagen erwarten die Polizisten noch volle Stadien. Das letzte Wochenende wird nicht nur sportlich ein Highlight und so viele Leute anlocken. „Wir werden weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen beibehalten und intensivieren. Wir hoffen auf ein schönes Sportfest und gehen davon aus, dass wir von den polizeilichen Maßnahmen die Sache sehr gut begleiten können!“.
Tierischer Helfer: Polizeihund Nemo
Der Helfer auf vier Pfoten: Polizeihund Nemo unterstützt die Arbeit der Polizei. Auch wenn Niederwieser versichert, dass er sehr verschmust ist – anlegen will man sich mit Nemo sicher nicht…!
Foto: Stepan Claus, Chefinspektor; Wolfgang Ostheimer, Oberstleutnant; Michael Stocker, Gruppeninspektor; Nemo, Polizeidiensthund
Weiterführende Links:
Seefeld 2019: Alle Infos im Überblick
Interview: Laura Zobernig
Teilen