von Gast Blogger
07. Juli 2017
KOCHSTUBE
Tiroler Kaiserschmarren mit Hüttenflair
Da wird jeder Bergaufstieg mit Vorfreude und Leichtigkeit gemeistert. Die Wettersteinhütte erblickt man im Gaistal schon von Weitem. Auf einer Anhöhe direkt vor dem gewaltigen Massiv des Wettersteingebirges hat sie ihren Platz. Ein Forstweg führt direkt zur Hütte, von welcher man einen unglaublichen Ausblick über das wunderschöne Tal, der Hohen Munde, und sogar bis zur Zugspitze hat.
Ein Kaiserschmarren ist schon etwas Gutes!
Schon seit 2010 bewirtet das eingespielte Duo Beate und Hans Sommer wie Winter die Wettersteinhütte. Mit einer aufgeschlossenen und herzlichen Art wird man auf 1.717 Meter begrüßt. Hans ist nicht nur der Wirt der Hütte, sondern auch der Chef in der „Ein-Mann“-Küche. Beate ist die gute Fee im Service, die an gut frequentierten Tagen von ihren zwei Kindern tatkräftig unterstützt wird. 10 Monate im Jahr verbringt Familie Schütz auf der Wettersteinhütte in den Bergen und bewirtet die Gäste mit „gschmackiger“ (leckerer) Tiroler Hausmannskost.
Als ich Hans nach dem Rezept seines Kaiserschmarrens fragte, hat er mir mit einem Lächeln erklärt, dass es dies nicht in schriftlicher Form gebe. Ahaaaa, also ein Geheimrezept. Nicht ganz – aber fast. Nicht umsonst ist der Kaiserschmarren auf der Wettersteinhütte weit und breit bekannt. Das Grundrezept des Kaiserschmarrens ist leicht und schnell zum Nachkochen und mit den Tipps aus der Wetterstein-Küche ein Gaumenschmaus.
Zubereitung für Zuhause: Tiroler Kaiserschmarren (für 1 Portion)
Zutaten (für 1 Portion):
- 2 EL Butter
- 2 Stk. Eier
- 80 g Mehl
- 130 ml Milch
- 1 Prise Salz
- 10 g Zucker
- Bei Bedarf 1 EL Rosinen
- Staubzucker
Zubereitung
Zuerst wird der Eidotter vom Eiklar getrennt und in zwei Schüsseln gegeben. Dann wird das Eiklar mit einer Prise Salz zu einem festen Schnee geschlagen. In einem weiteren Schritt wird das Dotter der zwei Eier mit 10 g Zucker vermischt. Dazu kommen 130 ml Milch und 80 g Mehl, welches langsam eingerührt wird. Achtung, dass sich keine Mehlklumpen bilden. Dann wird der Eischnee unter die Teigmasse gehoben. Tipp aus der Küche: ein Schuss Mineralwasser lässt den Kaiserschmarren noch luftiger und lockerer werden.
Zubereitung des Teiges für den Kaiserschmarren
Nun 2 EL Butter in der Pfanne erhitzen und den fertigen Teig in die Pfanne geben. Darauf achten, dass das Fett nicht zu heiß ist. Je nach Bedarf kann man auch ein paar Rosinen über den Teig streuen. Die Teigmasse wird so lange bei mittlere Hitze angebraten bis die Unterseite goldbraun ist. Dann wird die Kaiserschmarren-Masse gewendet und auch auf dieser Seite goldbraun gebraten. Sobald beide Seiten goldbraun sind, wird der Teig mit einem Pfannenwender in Stücke gerissen. Am Schluss streut man über den Schmarren in der Pfanne Zucker, welchen man karamellisieren lässt. Dies verleiht dem Kaiserschmarren seine feine süßliche Note. Je nach Bedarf wird noch Staubzucker über den Schmarren gegeben. Voilà, fertig ist die beliebte österreichische Mehlspeise.
Mittlerweile hat sich auch die unterhaltsame Rosi von der Nachbarhütte zu uns gesellt und freut sich auch schon darauf, den Kaiserschmarren zu verkosten. Die fluffige Mehlspeise, in einer schweren Stahlpfanne mit Apfelmus und Preiselbeeren serviert, wartet nur darauf, vernascht zur werden. Mhhh – einfach nur lecker! Der Kaiserschmarren auf der Wettersteinhütte wird seinem Ruf gerecht. Die süße Mehlspeise schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern ist ein geschmackliches Süßspeisen-Highlight.
Tiroler Kaiserschmarren mit Hüttenflair
Zwei Teller voller Kaiserschmarren später und mit einem vollen Bäuchlein rundum glücklich, genieße ich die Ruhe in den Bergen. Damit es auch mit der Verdauung klappt, wird von Hans ein „Blauer Enzian“ gereicht (welchen man nur in geringen Dosen genießen sollte). Auf der Wettersteinhütte wird Gastfreundschaft zelebriert und gelebt. Dazu gibts gschmackiges Essen und immer einen „guaten Hoangat“ (ein Gespräch). Die herzliche Art der Wirtsleute und die gute Küche lädt zum Verweilen und Genießen ein. Empfehlenswert zu jeder Jahreszeit!
Hans und Beate Schütz
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