von Zeit.los Magazin
02. März 2023
WINTER
In der Stille angekommen
Das Gaistal ist ein wahrer Wander-Tausendsassa und ein echtes Almenparadies. Im Sommer weit über die Grenzen bekannt, ist es für den Winter noch ein Geheimtipp. Wenn es wohlig weich wird unter den Füßen und das satte Weiß leise knirscht unter den Sohlen, umschließt einen hier eine wunderbare Ruhe – von außen und innen. Der Winter hat seine ganz eigene Ruhe. Wenn man möchte, lässt sich das rational-physikalisch erklären, denn die luftigen Schneeflocken verlangsamen die Schallwellen in der Luft, am Boden werden sie weniger reflektiert, sondern im wahrsten Sinne teilweise verschluckt. Man kann diese Ruhe aber auch einfach spüren. Im winterlichen Gaistal zum Beispiel.
Eine Reise zu sich selbst
Oft geht es darum, nirgends anders anzukommen als bei sich. Es kommt nicht darauf an, ein Ziel zu erreichen, sondern loszugehen. Und je länger man geht, desto eher findet man zu sich selbst und besinnt sich auf die einfachen Dinge. Die schönen und wirklich wichtigen. Ohne die üblichen Ablenkungen sind die Sinne schärfer, das Bewusstsein aktiver und man fühlt sich seiner Umgebung eng verbunden.
Gaistalalm im Winter - Luftaufnahme
Das Gaistal – ein verschneiter Geheimtipp
Dick in winterliche Watte gepackt liegt es da – das Gaistal, das es einem mit seiner fast unendlichen Weite und überwältigenden Breite leicht macht, einen Gang zurückzuschalten und zu genießen. Das Gaistal im Winter: Das ist Gehen in absoluter Ruhe. Wer im Sommer schon mal da war, wird das Tal auf ganz neue Weise kennenlernen. Wenn es anfängt zu glitzern und zu funkeln und einen die tief verschneite Landschaft willkommen heißt, als hätte sie nur darauf gewartet, entdeckt zu werden, zeigt das Gaistal sein verschneites Gesicht. Kalt, aber voller Wärme.
Ein wahres Almenparadies
Die Hämmermoos- und Gaistalalm haben auch im Winter geöffnet und sind lohnende Ziele. Während man die Hämmermoosalm in rund einer Stunde Gehzeit erreicht, braucht’s für die Gaistalalm etwa eine halbe Stunde länger. Belohnt wird man mit atemberaubenden Rundumblicken, denn die Alm trägt nicht zu Unrecht den Namen des Tals. Liegt sie doch mittendrin im malerischen Naturschauspiel, dessen majestätisches Bergpanorama einen in den Wintermonaten in friedliches Weiß gehüllt umgibt und ihm eine fast abstrakte Sanftheit verleiht.
Der Weg ist das Ziel … oder auch die Gaistalalm
Gestartet wird wie im Sommer am Wanderparkplatz Salzbach (P3 bis P5). Hier folgt man der Wegbeschreibung über einen breiten Wanderweg bis zur Gaistalalm auf 1.366 Metern Seehöhe. Über etwa vier Kilometer bewältigt man freundliche 140 Höhenmeter. Die Traditionshütte blickt auf eine lange Geschichte zurück und wird in den Sommermonaten bis heute als aktive Almwirtschaft betrieben. In den Wintermonaten verwandelt sich die Hütte im Gleichklang mit der Umgebung, wird behaglicher, heimeliger, lauschiger. Auch im Winter serviert Hüttenwirt Nikolai Kirschner regionale und traditionelle kulinarische Wunderbarigkeiten, die Gaumen und Seele gleichermaßen beglücken. Vielleicht erhascht man auf der großen Terrasse dazu ein paar der winterlichen Sonnenstrahlen, die sich von der Nasenspitze aus wohlig über den gesamten Körper ausbreiten. Gemütlichkeit fürs Gemüt sozusagen.
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