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WINTER
Gast Blogger

von Gast Blogger

01. Februar 2018

WINTER

Skilehrer und Frauenherzen - ein Showdown

Ein Skilehrer muss nur einmal zwinkern und die Frauenherzen liegen ihm zu Füßen. Ist das wirklich so? War das einmal so? Wir gehen dem Mythos Skilehrer auf den Grund…

Skilehrer setzen sich ins gemachte Nest

Gut, ich gebe zu: Skilehrer haben was. Wenn sie in ihrer Skilehrer – Montur mit gebeugten Knien auf den Skiern stehen und lässig ihre Stöcke hinter sich herziehen, während sie ihre perfekten Bögerl vor dir machen. Mit einem Zahnpasta – Barbie Ken – Lächeln ermutigen sie dich, während die Ski-Hose an deinem Hintern vom ständigen Umfallen bereits klitschnass ist, doch noch zwei drei Mal den Hang runterzufahren. Von den Strapazen die man beim Rauffahren am Schlepplift auf sich nimmt, beginn ich jetzt gar nicht erst.
Doch natürlich rappelst du dich auf. Zum 37. Mal – lächelst gequält den in dir aufsteigenden Tobsuchtsanfall weg. Und dann hält dir dieser unverschämt gutaussehende, braun gebrannte Gott auf Skiern auch noch ein Gummibärchen unter die Nase. Zur Motivation.
Gummibärchen? Gut, dass wäre jetzt der Zeitpunkt, wo in einem Film der klassische Ton von einem „Filmriss“ eingespielt würde. Ich war nämlich 12. In Saalbach-Hinterglemm auf Skilager und mein angebeteter Skilehrer, den ich – ich war genauso überzeugt davon wie meine 13 Gruppenkolleginnen – heiraten würde, hieß Franzl.

Doch, ob Franzl, Toni, Sepp oder doch Jean-Pierre – die Anziehungskraft von Skilehrern wirkt auch bei „richtigen Frauen“. Und das sogar bis ins hohe Alter.

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War früher alles besser?

Zumindest war früher alles leichter. Da sind sich zumindest eine Hand voll Leutascher Skilehrer sicher, die ich an einem Stammtisch Abend treffe. Mitte 80 sind sie und schwelgen regelmäßig in Erinnerungen. „Kannst du dich noch erinnern an die Gruppe Holländerinnen, die Blonden, die aussahen wie Mannequins?“, fragt Karl sein Gegenüber. Hubert nickt mit dem Kopf, lächelt verschmitzt und trinkt daraufhin einen Schluck Bier. Einen großen. Danach schüttelt er denn Kopf. Hollawind. Das muss ja eine besondere Erinnerung gewesen sein, denke ich mir im Stillen. Nach und nach tauen die fünf auf. Schließlich sind sie Gentleman der alten Schule und rücken nicht so gerne mit den Geschichten und Klischees raus. Doch sie sind sich einig: „Du merkst sofort, wenn eine Frau oder Ski-Schülerin Interesse an dir hat. Damals wie heute.“

Nur damals war anscheinend alles einfacher. „Wenn man sich am Abend nach dem Skilehrer-Tag traf, dann gab es immer einen, der hat quasi vorgefühlt, ob da `was gehen könnte´ “, erzählt Franz während wir gespannt auf die Geschichte warten. „Und das war oft der Fall.“, gibt er uns einen kleinen Einblick und bestätigt unsere These, dass Skilehrer oft nicht mal viel machen müssen und die Frauenherzen fliegen ihnen nur so zu.

Skilehrer ist nicht gleich Skilehrer

Als ich Kurt „Truk“ Brendle von der Schischule Alpin Power in Seefeld von den Geschichten seiner älteren Arbeitskollegen erzähle, wird er beinahe ein wenig neidisch. „Eines kann ich dir sagen, so wie früher ist das schon lange nicht mehr“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.

Doch warum, will ich von ihm wissen?
„Früher war es richtig einfach als Skilehrer Frauen zu bekommen“, klärt er uns auf. „Es hat sich aber stark geändert.“ Natürlich gehören Anmachsprüche und Flirten zum „Job“ des Skilehrers. „Das wird sogar irgendwie erwartet von unserer Berufsgruppe.“ Wenn die Damen anspringen – und das überhaupt gewünscht ist – dann Bingo. „Doch viele von uns sind in Beziehungen und glücklich. Und wir wissen in welchem Bett wir schlafen.“ Liegt es also daran? Skilehrer sind treu geworden?

Regina und Toni Seelos

Regina und Toni Seelos

So wie früher ist es schon lange nicht mehr!

Kurt Brendle

Jedes Frauenherz erlag einem Skilehrer – damals

Doch zurück zu dem fidelen Quintett am Skilehrer Stammtisch. Weiterhin amüsieren sie sich köstlich, wenn sie an die alten Zeiten zurückdenken. „Weißt du“, klärt mich Kurt auf, „ob jung oder alt, das war damals egal. Die Damen waren von blutjung bis rüstig – und alle wollten sie uns ihr Herz schenken.“

Süß, denk ich mir. Die alte Schule und die „Herzen“. Genau. Auch damals ging es doch kaum um Herzen, sind wir uns mal ehrlich. „Gut, wir wussten natürlich schon auch wie“, grinst er mit seinen 80 Jahren verschmitzt. Es waren doch eben auch da schon die guten Sprüche von einem braungebrannten Mann, der wusste sich in Szene zu setzen.

Heute ist auch das anders, weiß Kurt Brendle. „Viele junge Skilehrer haben einfach nicht mehr das Mundwerk das wir haben und vor allem unsere Vorgänger hatten.“ Es fehlen die Sprüche und das Skilehrerdasein wird auf das Erlernen des Skifahrens beschränkt.

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„Wenn ein Skilehrer will, dann hat er, allein durch seinen Beruf, definitiv immer noch Vorteile. Doch es gibt immer noch diese `Dumpfbacken´, die in Skilehrerjacken ausgehen und meinen den großen Aufriss zu machen und dann doch leer ausgehen. Es geht also nicht um die Jacke sondern schon auch um das was darunter steckt.“, schildert uns Kurt. Und eines ist er sich sicher:

„Der Skilehrer, wie er bekannt ist, wird früher oder später aussterben“, und man wird bei diesem Gedanken tatsächlich etwas nachdenklich.

Das Fazit aus unserer Blog-Recherche ist also:

Wenn ein Skilehrer es auf dich abgesehen hat, dann kannst du seinem Charme nur schwer entkommen. Doch ansonsten liegt es auf der Hand: Es liegt mal wieder nur – wie eigentlich sowieso immer – an den Männern.

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