von Zeit.los Magazin
09. Januar 2023
WINTER
Ins Schwarze treffen – Biathlon-Schnupperkurs
Was von der bequemen Fernsehcouch aus so locker aussieht, gestaltet sich in real life als ziemlich knifflige Angelegenheit. Die Kombinationssportart Biathlon erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit.
Seien wir uns ehrlich: Wir fiebern als Zuschauer schon ordentlich mit, wenn die Athleten abgehetzt nach ihren Langlaufrunden am Schießstand eintreffen, ihr Gewehr anlegen und … treffen. Oder eben nicht. „Maaahhh“ ertönt dann ein Raunen in den Rängen oder auch zuhause vor den Fernsehgeräten, so, als wäre es doch ein Leichtes gewesen, diesen Schuss ins Schwarze zu treffen. Dass es indes alles andere als einfach ist, die Atmung derart unter Kontrolle zu bringen, dass man mit möglichst ruhiger Hand das Gewehr anlegt, erkennt man spätestens dann, wenn man es selbst ausprobiert. Gelegenheit dazu erhält man beim Biathlonschnuppern in Seefeld. Unter fachkundiger Aufsicht können sich Interessierte in Atem- und Schießtechnik versuchen, entweder nach einem schönen Winterspaziergang oder einer kleinen Langlaufrunde.
Biathlon Probeschießen in Seefeld
Hier ist mehr als nur eine ruhige Hand gefragt
Biathlon ist eine Kombinationssportart, bei der die Ausdauersportart Langlaufen mit der Präzisionssportart Schießen kombiniert wird. Diese Kombination macht Biathlon auch so spannend für Zuschauer. Während der Laufrunde werden die Gewehre von den Athleten mittels ausgeklügelter Tragesysteme auf dem Rücken getragen, wobei die Laufmündung nach oben zeigt. „Geschossen wird grundsätzlich mit reinen Biathlongewehren, also Kleinkalibergewehren“, erklärt Alexander Marent, ehemaliger Langlaufprofi und Instruktor bei der Cross Country Academy in Seefeld. Im Bewerb starten die Athleten im Abstand von 30 Sekunden oder im Massenstart und laufen in der Regel fünf Runden. „Geschossen wird nach jeder absolvierten Runde, nur die Schlussrunde endet ohne Schuss. Pro Schießeinheit werden fünf Schuss abgegeben“, erklärt der Trainer. Je nach Bewerb wird in der Regel zweimal liegend und zweimal stehend geschossen. „Vor allem beim Stehendschießen ist es entscheidend, die Atmung in den Griff zu bekommen, das gelingt in der Regel besser beim Ausatmen“, so Marent. Wer das schon einmal probiert hat, wird wissen, dass schon das Liegendschießen alles andere als einfach ist. Denn für das Anvisieren durch den Diopter braucht es höchste Konzentration und absolute Ruhe. „Das geht beim Liegen noch wesentlich einfacher, beim Stehen lässt sich die Waffe kaum ruhig halten“, weiß Alexander Marent: „Beim Schnuppern schießen wir liegend aufgelegt, was so viel bedeutet, dass das Gewehr auf einer eigenen Konstruktion aufliegt und somit wesentlich stabiler gehalten werden kann. Wir versuchen unseren Gästen die Basics beizubringen und ein Gespür dafür zu vermitteln. Wie schaffe ich es, die Ziele anzuvisieren? Wie repetiert man richtig? Dabei bemerken schon die meisten, dass das alles gar nicht so einfach ist.“ Aus Sicherheitsgründen wird beim Biathlonschnuppern beim Laufen kein Gewehr mitgeführt, sondern die Waffe erst direkt am Schießstand ausgegeben.
Schiessen am Stand in Seefeld in der WM-Arena
Biathlonsport: Ein wahrer Zuschauermagnet
Über die letzten Jahrzehnte, in denen der Biathlonsport immer beliebter wurde und zusehends mehr Zuschauer anlockte, hat sich bei den Gewehren der sogenannte Fortnerverschluss etabliert, der es ermöglicht, die Nachladezeit möglichst gering zu halten. Der Schütze kann dabei den Geradzugverschluss mit dem Zeigefinger öffnen und mit dem Daumen der Schießhand wieder schließen. „Beim Repetieren öffnet man den Verschluss und schiebt quasi mit dem Daumen das nächste Projektil hinein“, versucht Marent den Vorgang des Nachladens in einfache Worte zu fassen. Das Besondere an den Biathlongewehren ist der Schaft. „Die Schäfte der Waffen werden sowohl in ihrer Form als auch in ihrer Optik an die Athleten angepasst. Hier spielen vor allem persönliche Vorlieben eine Rolle. Wichtig ist, dass der Schaft gut an der Schulter anliegt und man eine gute Sicht durch den Diopter hat“, verrät der ehemalige Langlaufprofi. Die Distanz zu den Zielscheiben ist mit 50 Metern definiert, in welcher Reihenfolge die Scheiben anvisiert werden, bleibt dem Schießenden überlassen. Bei sehr starken Winden kann man am Diopter die Visierlinie verstellen, um die Abweichung einzuberechnen.
Schiessen am Stand in Seefeld in der WM-Arena
Biathlon Probeschießen in Seefeld
Auch wenn man nicht zu den Biathlonfans zählt, so ist beim Biathlonschnuppern schon so mancher Funke übergesprungen. Wie auch bei anderen Präzisionssportarten beginnt die Faszination in der Fokussierung, bei der man zumindest für kurze Zeit alles rund um sich herum vergessen kann. Wer beim Schnuppern tatsächlich Feuer gefangen hat, kann in Seefeld natürlich auch mit verschiedenen weiterführenden Kursen bei der Cross-Country-Academy sein Können vertiefen und die Technik verfeinern. Trainiert wird in Seefeld das ganze Jahr über: im Winter auf Langlaufskiern und im Sommer auf Rollern. „Das Rollertraining ist noch die ähnlichste Bewegung zum Langlauf“, so Alexander Marent. Sobald der Winter über das Hochplateau zieht, werden sich auch die tief verschneiten Langlaufloipen wieder füllen und der Schießstand seine Pforten für die Biathleten öffnen. Auf dass viele Begeisterte Profi- wie Freizeitathleten wieder voll ins Schwarze treffen werden!
Lehrer Alexander Marent auf der Skirollerstrecke
Mehr Infos zur Biathlonanlage in Seefeld finden Sie hier.
Biathlon Probeschießen in Leutasch
Die Biathlonanlage in Leutasch bietet Ihnen die Möglichkeit, die faszinierende Kombination aus Präzision und Ausdauer des Biathlons selbst zu erleben. Beim Biathlon Probeschießen in Leutasch können Sie Ihre Zielsicherheit unter Beweis stellen und gleichzeitig das Adrenalin spüren, das durch Ihre Adern jagt, während Sie auf den perfekt präparierten Loipen gleiten. In der malerischen Kulisse der Alpen warten modernste Schießstände und Loipen darauf, von Ihnen erobert zu werden.
Biathlon-Probeschießen in Leutasch
Mehr Infos zur Biathlonanlage in Leutasch finden Sie hier.
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