von Tessa Mellinger
05. August 2018
SOMMER
Tipps vom Profi-Fotografen: Die besten Fotografie-Tipps & schönsten Orte für Fotos
Pack‘ deine Kamera ein und los geht’s! In der Region rund um Seefeld gibt es viele tolle Foto-Hotspots der Superlative für die schönsten Bilder. Vier davon hat Profi-Fotograf Mathäus Gartner entdeckt und verrät die besten Tipps für das perfekte Bild: in den Bergen, am See, im Dorf und in einer mystischen Klamm.
Die echt schönsten Orte: Tipps vom Profi-Fotografen
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein: das ist das Geheimnis hinter den schönsten Instagram-Schüssen. Aber den richtigen Ort zu finden ist bei der großen Auswahl an fotogenen Plätzen auf dem Hochpleau rund um Seefeld gar nicht so leicht. Deshalb hat Fotograf Mathäus Gartner vier Lieblingsplätze herausgesucht, die besonders „instagrammable“ sind und sich gleichzeitig mit einer schönen Wanderung oder Radtour verbinden lassen. Für die absolute Like-Garantie in den sozialen Medien und im analgonen Fotobuch folgen seine Tipps für den perfekten Shot.
#1: Geisterklamm
Es gibt viele Wege von Österreich nach Deutschland oder umgekehrt. Den wohl spannendsten und schönsten habe ich für mich in Leutasch bei Seefeld entdeckt – die Geisterklamm. Im hintersten Talende von Leutasch tut sich eine ganz besondere Welt auf. Eine imposante Schlucht aus bizarren Felswänden, rauschenden Kaskaden und tosenden, kleinen Wasserfällen versetzt wohl die Meisten ins Staunen. Dank einem über einen Kilometer langen, spektakulären Stahlsteg lässt sich diese auch ganz einfach erkunden. Für mich persönlich war es erst die zweite Klamm, in der ich jemals war und ich war daher von Beginn an begeistert. Vor jeder Kurve des Stahlsteges freute ich mich wie ein kleines Kind, was wohl als nächstes hinter der Ecke daherkommen wird.
Auch zum Fotografieren hat man sehr viele Möglichkeiten und tolle Perspektiven, an denen man sich austoben kann. Vor allem die zwei Brücken, die ca. 40 Meter über der Leutascher Ache befestigt sind, stellen tolle Aufnahmeorte dar. Mir gefallen vor allem Bilder mit dem Weitwinkelobjektiv. Diese Aufnahmen haben einen „Drohnen-ähnlichen“ Flair, da es durch den großen Bildausschnitt noch weiterläufiger wirkt. Außerdem kann ich nur empfehlen, ein Stativ und einen Graufilter mitzunehmen, um auch Langzeitbelichtungen zu machen. Noch ein Tipp fürs perfekte Foto in der Geisterklamm: Bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang hat man die Klamm nicht nur für sich alleine, nein, auch das Licht ist besser als unter dem Tag. Die Geisterklamm eignet sich auch perfekt als Schlechtwetterprogramm, da bei Regen alles noch mystischer wird und die Ache wesentlich mehr Wasser führt.
#2: Die Gehrenspitze
Die Gehrenspitze ist ein Aussichtsberg par excellence. Ich bin sehr gerne in den Bergen unterwegs und habe auch schon einige namhafte in Österreich wie den Großglockner, Großvenediger, Wildspitze, etc. bestiegen. Doch dieser Gipfel gehört ab sofort zu einem meiner Lieblingsberge. Das Wettersteingebirge, in dem er liegt, ist generell ein atemberaubendes Gebiet. So viel Zacken, Türme und steile Felswände findet man sonst nicht so leicht. Auch zum Fotografieren muss man nicht lange nach tollen Motiven suchen, da es einfach sehr viele gibt.
Mein Tipp: Der Vorteil einer frühen oder späten Besteigung sind die fantastischen Sonnenauf- und Untergänge. Hierbei spielt die freie Sicht nach allen Perspektiven eine wichtige Rolle, da kein anderer Berg die Sicht verstellt. Wer nicht gerne mitten in der Nacht auf- oder absteigt, dem bietet die Wettersteinhütte eine tolle Unterkunft.
Die Gehrenspitze
Zurück zu unserer Tour: Wir hatten wirklich Glück mit den Bedingungen. Hochnebel und ein tolles Licht, das wünscht sich jeder Fotobegeisterte. Mich faszinierten vor allem die Blicke ins Gaistal und Richtung Karwendel. Mit einem Teleobjektiv, also einer Linse, mit der man näher heranzoomen kann, stehen einem noch mehr Möglichkeiten offen. Hierbei finde ich es immer sehr spannend, mit einem schönen Vordergrund zu arbeiten und damit eine Tiefenschärfe mit ins Bild zu bekommen. Blumen, Gräser oder auch Steine eigenen sich ideal. Im Hintergrund kommen die Berge dann noch besser zur Geltung und runden somit das ganze Bild ab. Auch die Aufnahmen mit normalen Brennweiten machten mir großen Spaß. An den schönen Graten am Gipfel kann man sich richtig austoben und coole Bilder machen. Was gefiel mir besonders gut? Neben der unglaublich schönen Stimmung und Landschaft hatten wir noch ein besonders Erlebnis. Beim Rückweg ins Tal begrüßten uns auf etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel ca. 50 Schafe. Nach vielen Streicheleinheiten und einer gemeinsamen Jause verabschieden wir uns mit tollen Erinnerungen und stiegen ins Tal ab.
#3: Pfarrhügel
Das erste Mal in Seefeld? Für mich persönlich ist es immer wichtig, eine kleine Übersicht über eine neue Umgebung zu bekommen. Der Pfarrhügel in Seefeld ist dafür prädestiniert. In ca. 10 Minuten von der Ortsmitte steht man oben und hat einen tollen Rundblick. Vom Wildsee und über den Ortskern reicht die Aussicht bis zum Karwendel und Wettersteingebirge. Genügend Sitzmöglichkeiten stellen auch einen Ort der Entspannung dar.
Vor dem Entspannen möchte ich euch aber gerne noch ein paar Tipps fürs Fotografieren erzählen.
Dieser Tipp ist an alle Frühaufsteher gerichtet: Nutzt das schöne Morgenlicht aus! Wer etwas Glück hat, bekommt noch einen tollen Frühnebel dazu und startet somit perfekt in den Tag! Für die Langschläfer unter euch habe ich aber auch ein paar Vorschläge, um euer Foto noch besser zu machen. Die Weite auf dem Pfarrhügel ist super und sollte auch fürs Bild genutzt werden. Also keine Berge im Hintergrund oder Steine im Vordergrund abscheiden. Falls noch schöne Blumen blühen, nehmt diese auf jeden Fall mit ins Bild – diese geben dem Foto mehr Farbe und frischen dieses auf.
#4: Kaltwassersee
Ob als Familienwanderung oder auch als Mountainbike- bzw. E-Bike-Ausflug: Dieser perfekt angelegte See ist für viele ein Anziehungspunkt. Für Menschen, die lieber bergab als bergauf gehen, gibt es aber auch eine Alternative: Die Standseilbahn zur Rosshütte. Am Kaltwassersee angekommen erwartet einen ein wunderbarer Ausblick Richtung Hohe Munde und dem Wettersteingebirge. Wenn man etwas Glück hat und es windstill ist, verdoppeln sich die Gipfel sogar im Wasser. Ich war wirklich sehr begeistert vom See und fand insbesondere den Blick Richtung Hohe Munde sofort fotogen.
Es gibt extrem viele Blickwinkel, welche man festhalten kann. Entweder mit dem Teleobjektiv, damit man sich die Berge etwas näher heranholt und mit einem schönen Vordergrund arbeitet. Aber auch Aufnahmen mit dem Weitwinkelobjektiv, um die Größe des Sees abzubilden. Viel Himmel, wenig Wasser oder viel Wasser, wenig Himmel – ihr merkt schon, ausprobieren ist hier die Devise. Was ich persönlich besonders cool finde ist, dass es hinter dem See etwas nach oben geht. Somit hat man auch, wenn man möchte, eine Perspektive von weiter oben und bringt mehr vom Tal aufs Foto. Wie bei jedem Landschaftsbild ist natürlich die Stimmung ein wesentlicher Faktor, um ein Bild noch besser hinzubekommen. Hierfür kann ich euch nur eine Sonnenuntergangstour zum Kaltwassersee empfehlen. Nehmt ein paar Freunde und kalte Getränke mit und genießt einen traumhaften Sonnenuntergang!
Mathäus Gartner
Mathäus ist ein Fotograf aus dem Herzen Tirols. Durch die geografische Lage seines Heimatortes ist er praktisch in den Bergen zuhause und verbringt am liebsten jede freie Minute draußen. Egal ob beim Bergsteigen, Mountainbike oder Skitourengehen. Auch die Fotografie spielt in seinem Leben eine wichtige Rolle und ist seine größte Leidenschaft. Emotionale, authentische Aufnahmen gefallen ihm hierbei am Besten. Mit seinen Bildern versucht Mathäus, die Menschen aus deren Komfortzone zu holen und sie für künftige Abenteuer zu motivieren.
Mathäus Gartner
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