von Nicolas Lair
23. August 2024
HOCH HINAUS FÜR DEN HÜTTENSCHMAUS
Ein echter Hochgenuss: Top 5 Hüttenwanderungen für Fortgeschrittene
Was ist ein Bergfex? Einer der gerne und oft in den Bergen unterwegs ist. Was braucht ein Bergfex neben guten Wanderschuhen unbedingt? Richtig, eine gemütliche Hütte zum Entspannen und Regenerieren. In diesem Blog habe ich meine Top-5 Wanderungen für Fortgeschrittene mit echt genialen Hütten aufgelistet.
1. Rundwanderung Wettersteinhütte-Wangalm-Hämmermoosalm
Wir fangen in einem Gebiet an, wo die Dichte an urigen Hütten so hoch ist wie kaum wo anders auf dieser Welt. Und zwar im Almenparadies Gaistal. Die Tourenmöglichkeiten sind hier unbegrenzt, die Einkehrmöglichkeiten ebenso. Warum ist das so? Jeder der schonmal hier war, wird diese Frage beantworten können. Die Schönheit, der Charakter und die Aussichten von den Hütten des Gaistals sind echt einzigartig. Die folgende Route schließt drei dieser Hütten ein und verbindet diese mit einem echt schönen Wanderweg. Vom Parkplatz "Stupfer" geht der Weg erst recht steil 400 Höhenmeter bergauf. Die Hüttenrast will ja auch verdient sein. An der Abzweigung Waldsteig biegt man dann schon Richtung Wettersteinhütte und Wangalm ab. Weil die beiden Almen recht nahe beieinander liegen, haben Wanderer hier die Qual der Wahl! Beide sind beliebte Ausflugsziele, beide bieten hervorragende Tiroler Küche und Aussichten zum Niederknien. Wenn man sich entschieden und gestärkt hat, geht es zurück zur Abzweigung Waldsteig. Hier führt der Weg Nr. 9 entspannt zur dritten Alm im Bunde.
Der abwechslungsreiche Weg durch den Wald eröffnet immer wieder Panoramapassagen mit Blick auf die umliegenden Berggipfel und die Hohe Munde, bevor es wieder talwärts Richtung Hämmermoosalm geht. Nachdem der schmale Wanderweg wieder auf die Schotterstraße übersetzt, erblickt man schon bald die beliebte Alm. Sommer wie Winter ist man auf der Hämmermoos in bester Gesellschaft, hier gibt's köstliches Essen und eine supergemütliche Terasse. Wie man sich die Jausen-Pausen auf dieser ca. 4 Stunden dauernden Wanderung einteilt, ist einem ganz selbst überlassen.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 04:15 h für die ganze Runde (ohne Einkehr)
Strecke: 10,2 km / 562 Höhenmeter
Highlights: Alle drei Hütten, Ausblicke auf der ganzen Strecke
Einkehrmöglichkeiten: Wettersteinhütte, Wangalm, Hämmermoosalm
Zur Wegbeschreibung: Rundwanderung Wettersteinhütte-Wangalm-Hämmermoosalm
2. Rundwanderung über den Zäunlkopf zur Oberbrunnalm
Die zweite Hüttenwanderung für Fortgeschrittene führt uns mitten durch den Naturpark Karwendel. Genauer gesagt startet sie am Tor zum Karwendel, nimmt am Weg zwei Gipfel mit und macht eine Pause auf der Oberbrunnalm. Mit 794 Höhenmetern muss man hier etwas höher "klettern" als noch bei unserer ersten Tour, die Belohnung ist aber mindestens gleich süß. Start und Endpunkt ist das Naturpark-Infozentrum in Schanritz. Von dort aus geht es über den Parkplatz Mühlberg Richtung Bärenklamm. Dort erwarten euch schmale, teils steile Steige, welche die Trittsicherheit eines Bären erfordern! Durch den angenehm kühlen Hochwald schlängelt sich der Steig bis zum Forstweg. Auf diesem kommt ihr an der ehemaligen Bergstation des Mühlberglifts, wo heute eine schöne Herz-Aussichtsplattform steht. Kurz danach lässt sich auf dem Mittagskopf (zu´Mittag ist es Gipfel recht warm) und Zäunlkopf gleich ein doppelter Gipfelsieg feiern.
Nach einem optionalen Abstecher zur "schönen Aussicht" (ca. 10 Min), die eine herrliche Aussicht in die Karwendeltäler bereit hält, gibt's dann auch schon bald die Belohnung. Auf der Oberbrunnalm erwarten euch Michael und sein Team mit regionalen Spezialitäten. Gesättigt und glücklich geht es dann ganz entspannt über das Gießenbachtal zurück Richtung Scharnitz. Wer einen spannenderen Weg nach unten bevorzugt, kann den Abstieg über das Isertal und die wunderschöne Gleirschklamm bestreiten.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 06:00 h
Strecke: 15,2 km / 794 Höhenmeter
Highlights: Herz-Aussichtsplattform, Mittagskopf, Zäunlkopf, "schöne Aussicht", Oberbrunnalm
Einkehrmöglichkeiten: Oberbrunnalm
Zur Wegbeschreibung: Rundwanderung über den Zäunlkopf zur Oberbrunnalm
3. Rundwanderung zur Rauthhütte mit Zugspitzblick
Auf Platz drei des Rankings findet sich die vermutlich leichteste Tour der Liste wieder. Die Rundwanderung zur Rauthhütte hat zwar nur etwas mehr als 400 Höhenmeter, belohnt aber trotzdem mit traumhaften Aussichten! Nicht umsonst ist sie eine der beliebtesten Routen der Einheimischen. Startpunkt ist der Parkplatz "Munde", von wo aus es zunächst durch dichte Wälder und über malerische Almwiesen geht. Der Weg durch das Katzenloch erfordert dann etwas mehr Kondition, bevor es ab dem Weg Nr. 99 direkt zur Rauthütte geht. Die Anstrengungen werden mit genialen Ausblicken auf das Wettersteingebirge und die umliegenden Täler belohnt. Auf knapp über 1.600 Metern Seehöhe erreichen wir dann die Rauthhütte. Dort Einzukehren ist ein muss! Der Grund? Seit 2018 wird die urige Hütte jedes Jahr vom Gourmetführer „Gault&Milleau“ als eines der Besten Restaurants des Landes ausgezeichnet. Die Hütte verwöhnt ihre Gäste mit traditioneller Tiroler Küche, hat aber vor allem am Wochenende immer wieder ausgefallene Spezialitäten zu bieten. Am besten lassen sich diese von der gemütlichen Terrasse aus genießen.
Nach der Stärkung lohnt sich ein Abstecher zum Aussichtspunkt "Zugspitzblick", der in wenigen Minuten zu erreichen ist und eine schöne Sicht auf den höchsten Berg Deutschlands bietet. Hier lassen sich wunderbare Erinnerungsfotos schießen. Über den entspannten Forstweg (Nr. 8) geht es dann zurück zum Ausgangspunkt.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 03:00 h
Strecke: 6,2 km / 439 Höhenmeter
Highlights: Rauthütte, Aussichtspunkt Zugspitzblick
Einkehrmöglichkeiten: Rauthütte
Zur Wegbeschreibung: Rundwanderung zur Rauthhütte mit Zugspitzblick
4. Wanderung zur Pleisenhütte
Die vierte "Etappe" unserer Hütten-Tour führt uns auf die Pleisenhütte. Erneut ein Favorit unter den Einheimischen und ein absolutes Muss für Aussichtsliebhaber. Vom Naturpark-Infozentrum geht es auf die Hinterautalstraße, die ihr etwa 2 km entlang schlendert – genug Zeit, um die Vorfreude auf die bevorstehende Wanderung zu genießen. Dann nehmt ihr den Abzweig nach links und beginnt euren Aufstieg. In sanften Serpentinen windet sich der Weg nach oben, bis ihr den Lablehner erreicht, eine traumhafte Wiese mit Blick auf den Brunnstein und das Karwendeltal. Hier könnt ihr einmal tief durchatmen und das Alpenfeeling voll einsaugen. Danach geht es erneut in Serpentinen, immer höher hinaus. Der Aufstieg fordert ein bisschen Durchhaltevermögen, doch der Lohn lässt nicht lange auf sich warten. Nach knapp 800 Höhenmetern erwartet euch die Pleisenhütte mit ihrer sonnigen Südterrasse. Hier könnt ihr eure Wanderstiefel ausziehen, die Beine hochlegen und das Panorama genießen, während ihr euch eine wohlverdiente Jause gönnt. Lasst die Korken knallen (oder zumindest die Limo sprudeln) und genießt dieses einmalige Gefühl.
Für den Abstieg nehmt ihr einfach denselben Weg zurück. So habt ihr noch einmal die Gelegenheit, die abwechslungsreiche Landschaft und die frische Bergluft in vollen Zügen zu genießen. Diese Wanderung ist perfekt für alle, die etwas Abenteuer und Naturverbundenheit suchen – und natürlich für diejenigen, die einfach gern eine Brettljause in der Sonne genießen.
Schwierigkeit: mittel
Dauer: ca. 05:00 h
Strecke: 15,9 km / 780 Höhenmeter
Highlights: Lablehner, Pleisenhütte, Aussicht!
Einkehrmöglichkeiten: Pleisenhütte
Zur Wegbeschreibung: Wanderung zur Pleisenhütte
5. Königstour – Rundwanderung zur Nördlinger Hütte
Am krönenden Abschluss dieser Liste steht die majestätische "Königstour" – eine anspruchsvolle Wanderung, die ihrem Namen alle Ehre macht. Diese herausfordernde Tour startet mit einer Standseilbahn-Fahrt der Bergbahnen Rosshütte bis zum Seefelder Joch auf 2.064 Meter. Hier beginnt das wahre Abenteuer. Von der Bergstation aus geht es knapp fünf Kilometer weiter, aber Vorsicht – diese Strecke hat es in sich! Ihr erklimmt die Gipfel der Seefelder Spitze (2.220 m) und der Reither Spitze (2.373 m), die teilweise nur mit guter Trittfestigkeit machbar sind. Nach etwa drei Stunden Gehzeit erreicht ihr die wunderschöne Nördlinger Hütte auf 2.230 Metern, wo euch eine wohlverdiente Rast erwartet. Der Rückweg führt in etwa einer Stunde zur Bergstation der Härmelekopfbahn, von wo aus ihr gemütlich mit der Bahn ins Tal zurückkehren könnt. Wer lieber zu Fuß unter ins Tal zurückkehren will, nimmt den etwa zweistündigen Wanderweg und macht einen genussvollen Zwischenstopp in der Reitherjoch-Alm (1.500 m).
Für diejenigen, die noch mehr Nervenkitzel suchen, bietet sich der neue Panorama-Klettersteig zur Seefelder Spitze an, den ihr bereits auf dem Hinweg von der Mittelstation aus besteigen könnt. Diese zusätzliche Herausforderung belohnt euch mit atemberaubenden Ausblicken und einem aufregenden Klettererlebnis. Wichtig: Diese Tour ist nichts für schwache Nerven! Gute Bergschuhe, alpine Erfahrung und Trittsicherheit im unwegsamen Gelände sind unbedingt erforderlich. Der Weg ist schwer, teilweise ausgesetzt und führt streckenweise über Geländeleitern. Bereit für das royale Abenteuer? Dann auf zur Königstour im Karwendel – ein Erlebnis, das ihr so schnell nicht vergessen werdet!
Schwierigkeit: schwer
Dauer: ca. 04:00 h
Strecke: 4,4 km / 502 Höhenmeter
Highlights: Seefelder Spitze, Reither Spitze, Nördlinger Hütte
Einkehrmöglichkeiten: Nördlinger Hütte
Zur Wegbeschreibung: Königstour – die royale Wanderung
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